Bei den zementfreien Schäften unterscheiden wir je nach Höhe der Knochenresektion am Schenkelhals zwischen
- Schenkelhalsresezierenden
- Schenkelhalsteilresezierenden und
- Schenkelhalserhaltenden Schäften.


Schenkelhalserhaltender Kurzschaft
Der schenkelhalserhaltende Kurzschaft ist der Schaft der Wahl bei jungen Patienten mit kräftigem Knochen.
Schenkelhalserhaltender Kurzschaft Metha® Plexiglasmodell Metha®-Schaft
Limitierend für den Einbau sind die Knochenqualität und das Körpergewicht (welches bis maximal 90 kg betragen sollte).
Somit verwende ich diesen Schaft in der Regel bei Frauen bis 60 Jahre und bei Männern bis 65 Jahre (späteres Einsetzen der Osteoporose).
Hier hat sich in meinen Augen der Metha®-Schaft der Firma Aesculap® sehr bewährt.
Vorteil dieses Schaftes ist die geringe Resektion von Knochen am Oberschenkel.


Schenkelhalsteilresezierender Kurzschaft

Die seit einigen Jahren auf dem Markt befindlichen schenkelhalsteilresezierenden kurzen Schäfte stellen in meinen Augen den idealen Schaft für die Altersgruppe der 65- bis 85-jährigen dar.
Ich verwende hier den sogenannten GTS® (=global tissue spearing) Schaft der Firma Biomet®.
Dieser Schaft ist deutlich kürzer als der konventionelle Geradschaft und ermöglicht durch seine Form eine 3-dimensionale Verankerung im Knochen des Oberschenkels. Die Region um den großen Rollhügel (Trochanter major) bleibt erhalten, die Stabilität des Knochens hier somit unverändert.
(zwei weit verbreiteten ‚Standardschäften‘)
Durch seine Form kann der GTS®-Schaft über einen deutlich kleineren Hautzugang (ca. 8-9 cm Länge) in den Knochen eingebracht werden.

Der GTS-Schaft ist aufgrund der 3-dimensionalen Verankerung im Knochen sofort voll belastbar, so dass am Tag nach der Operation bereits eine Vollbelastung des operierten Beines möglich ist.

Der Schaft biete alle Rückzugsmöglichkeiten, im Falle eines späteren Prothesenwechsels kann aufgrund der Kürze des Schaftes in der Regel dann auf einen Standardschaft zurückgegriffen werden, die deutlich längeren Revisionsschäfte, die bei Wechsel der konventionellen Geradschaftprothese Anwendung finden sind in der Regel nicht erforderlich.
Schenkelhalsresezierende Schäfte
Der schenkelhalsresezierende Schaft ist der ‚Standardschaft‘ in vielen Kliniken. Er wird vorwiegend als sogenannte Geradschaftprothese verwendet.

Beim schenkelhalsresezierenden Schaft wird relativ viel Knochen am Oberschenkel entfernt. Insbesondere am großen Rollhügel, an dem der wichtige Gesäßmuskel ansetzt, wird der Knochen deutlich ausgedünnt. Die Gefahr besteht hier in einem Abreißen des Rollhügels intra-operativ oder bei einem Sturz auch Jahre nach der Operation. Diese Verletzung führt häufig zu einem stark hinkenden Gangbild.

Schenkelhalsresezierende Prothesen verwende ich nur in besonderen Ausnahmefällen.