Begriffsbestimmung
Durch Unfälle oder bei Durchblutungsstörungen des Knochens kann es häufigerzu einem abgegrenzten, bis auf den Knochen reichenden, Knorpelschaden kommen.
Diese
Der lokale Knorpel-Knochen-Schaden kann unterschiedlich groß sein und stabil im umgebenden Gewebsverbund oder instabil sein . Wir unterscheiden bezüglich der Stabilität dieser Herde 4 Schweregrade von einer reinen Erweichung des Knorpels und stabiler Demarkierung des Knochenanteils vom umgebendem Knochen (Grad I) bis zur vollständigen Ablösung des Knorpel-Knochen-Stücks aus dem umgebendem Gewebeverbund (Grad IV).
Häufig werden diese Herde gezielt oder als Zufallsbefund im Rahmen einer Kernspintomografie des Kniegelenkes gefunden. Die Kernspintomografie gibt uns hier auch recht gute Hinweise über die Stabilität des Herdes.
Wann wird operiert
Bei einem weitgehend beschwerdefreien Patienten mit in der Kernspintomografie Grad I oder II-Defekt sollte konservativ vorgegangen werden. Der Befund wird in Abständen kernspintomografische kontrolliert.
Bei drohender Ablösung des Herdes aus dem umgebendem Knorpel-Knochen-Verbund oder bereits erfolgter Ablösung sollte operiert werden.
Was wird operiert
Bei einem noch nicht aus dem Verbund abgelöstem Defekt wird der unter dem Herd befindliche Knochen angebohrt. Dies kann – je nach Ausmaß des Knorpelschadens – von der Gelenkseite (anterograd) oder unter Kontrolle mit dem Bildwandler von der Knochenseite her (retrograd) erfolgen.
Ist der Herd bereits instabil aber noch nicht abgelöst oder als frische Gelenkmaus im Gelenk, kann der Herd arthroskopisch im Knochenverbund refixiert werden.
Ist eine Refixation zur Defektheilung nicht mehr möglich sind wir bestrebt, einen Knorpelersatz zu schaffen, der diesen Defekt abdeckt und eine weitere Schädigung des Gelenkes verhindern soll. Im Rahmen des arthroskopischen Ersteingriffs kann der Knochen unter Sicht des Arthroskopes angebohrt werden. Dadurch kommt es zum Einbluten aus dem darunterliegenden Gefäßsystem in den muldenförmigen Knorpeldefekt. In der Folge kann sich ein faserknorpeliges Ersatzgewebe bilden, das die Funktion des verlorenen Knochens übernimmt.
Bei jungen Menschen ist bei fehlendem Erfolg dieses Verfahren in bestimmten Fällen als Alternative ein Knorpelersatz mittels Knorpel-Knochen-Transplantation oder Knorpelgewebezüchtung sinnvoll.
Nachbehandlung
Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant oder kurz stationär.
Die passive Beweglichkeit des Kniegelenkes ist in der Regel frei möglich, hier werden Physiotherapie und Knie-Motorschiene eingesetzt. Ab wann das Kniegelenk wie belastbar ist, häng t individuellvom Ausmaß des Schadens und der durchgeführten Therapie ab.